Die mechanisch-biologische Vorbehandlung von Restabfällen nach dem Prinzip der Vergärung und der anschließenden Aerobisierung in der flüssigen Phase wurde erstmalig großtechnisch in Lübeck mit einer angestrebten Jahreskapazität von 125000 Mg Restabfall umgesetzt. Erste konzeptionelle Untersuchungen im Labormaßstab wurden durch die Autoren im Vorwege an der Technischen Universität Hamburg-Harburg durchgeführt. Im Vergleich zu herkömmlichen Behandlungsvarianten, die eine aerobe Behandlung von Restabfällen in der Feststoffphase (z.B. Tunnelkompostierung) vorsehen, können die Feststoffe nach der Vergärung in einer Suspension von bis zu 8-10 % in der Trockensubstanz aerob stabilisiert werden. Neben einer Reduktion der Kohlenstoffverbindung durch den aeroben Abbau sollen die verbleibenden Stickstoffverbindungen z.T. gezielt ausgestrippt und erfasst werden. Darüber hinaus soll der verbleibende Ammonium-Stickstoff mittels Nitrifikation zu Nitrat und ggf. durch Denitrifikation zu Stickstoff umgesetzt werden. Das vorbehandelte Material hat die Anforderungen der Abfallablagerungsverordnung (Anhang 2) einzuhalten, um es anschließend zu deponieren.
Da es sich bei der Anlage um ein völlig neues Behandlungskonzept handelt, werden weiterhin Maßnahmen zur Optimierung zur Prozesssteuerung durchgeführt. In der vorliegenden Arbeit werden einerseits Ergebnisse aus dem großtechnischen Prozess der Aerobisierung vorgestellt. Darüber hinaus wird anhand von Ergebnissen aus Laboruntersuchungen der Einfluss der Temperatur und des Feststoffgehaltes in der Suspension der aeroben Behandlungsstufe auf den Kohlenstoff- und Stickstoffabbau dargestellt.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell |
Quelle: | Band 31 - Deponietechnik 2008 (Februar 2008) |
Seiten: | 15 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dipl.-Ing. Jörn Heerenklage Dipl.-Ing. Rolf Sieksmeyer Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.