Zur Umsetzung der EG-Wasserrahmenrichtlinie haben die am Bund-Länder-Messprogramm Meeresumwelt teilnehmenden Stellen Hintergrund- und Orientierungswerte für Nährstoffe erarbeitet. Darauf aufbauend wurden Handlungsempfehlungen zur Reduzierung von Nährstoffeinträgen über die Flüsse erstellt. Ziel ist es, in den Übergangs- und Küstengewässern einen guten ökologischen Zustand zu erreichen.
Im Küstenbereich der deutschen Nord- und Ostsee treten unverändert Eutrophierung und ihre Effekte auf. Das Wattenmeer und die Deutsche Bucht sind Eutrophierungsproblemgebiete. Die deutsche Ostseeküste ist ebenfalls als eutrophiert anzusehen. Die Folge ist u. a. ein unnatürliches Ungleichgewicht zwischen Stickstoff und Phosphor sowie zwischen Stickstoff und Silizium. Und das wirkt sich aus. Effekte, wie z. B. die Verschiebung der Artenzusammensetzung von Kieselalgen zu Flagellaten (Si-Mangel) oder die Toxinproduktion von Algen (N-Überschuss) werden damit in Verbindung gebracht. Die von den Umweltministern u. a. auf den Nordseeschutzkonferenzen beschlossene Halbierung der Nährstoffeinträge aus dem Nord- und Ostseeeinzugsgebiet zwischen 1985 und 2000 wurde zwar annähernd für Phosphor, jedoch nicht für Stickstoff erreicht.
Über die Reduktionsbeschlüsse zu den Meeresschutzabkommen hinaus sind für die Übergangs- und Küstengewässer die Umweltziele der EG-Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zu beachten. Eine Verschlechterung ist daher zu verhindern, die Wasserkörper sind zu verbessern und so zu bewirtschaften, dass ein guter Zustand erreicht wird. Die Belastung der Meeresökosysteme durch Nährstoffeinträge spiegelt sich in ersten Bewertungsergebnissen für die WRRL-Qualitätskomponente Phytoplankton wider, die im Rahmen des Bund-Länder-Messprogramms Meeresumwelt (BLMP) vorgenommen wurden. Für die einbezogenen küstennahen Nordseewasserkörper wurde lediglich ein mäßiger Zustand festgestellt.
| Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
| Quelle: | Wasser und Abfall (06/2007) (Juni 2007) |
| Seiten: | 6 |
| Preis: | € 10,90 |
| Autor: | Rudolf Gade |
| Diesen Fachartikel kaufen... (nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links) | |
| Artikel weiterempfehlen | |
| Artikel nach Login kommentieren | |
Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
Ressourcenorientierte Sanitärsysteme für nachhaltiges Wassermanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Abwassersysteme stehen infolge des Klimawandels und der Ressourcenknappheit vor Herausforderungen. Ressourcenorientierte Sanitärsysteme (NASS) ermöglichen durch eine getrennte Erfassung einzelner Abwasserteilströme (z. B. Grauwasser, Urin) eine gezielte Behandlung und Ressourcenrückgewinnung vor Ort. Zudem können sie bestehende Infrastrukturen entlasten. Praxisbeispiele verdeutlichen aktuelle Anwendungen von NASS. Das Projekt BeReit zeigt, dass eine Urinseparation den Belüftungsbedarf und Spurenstoffemissionen von Kläranlagen reduzieren kann.
Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.