Die ehrgeizigen Ziele der Bundesregierung zur Steigerung des Anteils der erneuerbaren Energien an der Energieerzeugung bis 2020 können u.a. nur durch einen massiven Einsatz von Biomasse zur Energieerzeugung erreicht werden. Vom Landwirt zum Energiewirt lautet deshalb die Parole. Die Lebensmittelindustrie sieht diese Tendenzen mit Besorgnis. Der erreichte Stand wird beschrieben; Potenziale und Chancen von Energie aus Biomasse werden aufgeführt.
Die Verwendung von Biomasse wie z. B. Holz als Brennstoff hat eine lange Tradition. Ausgrabungen in Israel zeigten, dass die Menschen bereits vor 790.000 Jahren Holz als Brennstoff nutzten. Durch den Einsatz von fossilen Brennstoffen gelang die Biomasse in den hoch entwickelten Ländern fast in Vergessenheit. Während der zwei Weltkriege war das Interesse kurzfristig groß, eine Folge von Importengpässen der fossilen Rohstoffe. Technologien wie Holzvergasung usw. fanden Anwendung, gerieten aber in den folgenden Jahren im wirtschaftlichen Aufschwung mit fossilen Energieträgern wieder in Vergessenheit. Durch die Lebensmittelüberproduktionen in den 80er und 90erJahren begann die Landwirtschaft nach alternativen Absatzmärkte zu suchen. Der Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen, die auf so genannten Stilllegungsflächen geerntet werden, rückte die Biomasse wieder etwas mehr ins Blickfeld der Energieerzeuger. Aber erst das in den letzten 10 Jahren wachsende Bewusstsein von der Endlichkeit der fossilen Energierohstoffe ließ das Interesse nach Biomasse als Energierohstoff boomen. Auch die Ziele der Bundesregierung, dass erneuerbare Energien bis 2020 bei der Erzeugung von Wärme einen Anteil von 14 %, bei Kraftstoffen 17 % und bei Strom 27 % erlangen sollen, können nur durch einen massiven Einsatz von Biomasse zur Energieerzeugung erfolgen.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall (07-08/2007) (Juli 2007) |
Seiten: | 4 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Prof. Dr.-Ing. Wolfgang Alto Mayer M.Sc. Kathrin Greiff |
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