Insgesamt kann festgehalten werden, dass der größte Teil (ca. 80%) der ökologischen Effekte aus der Stromerzeugung mittels Biogas mit dem Anbau der Energiepflanzen verbunden ist. Die Bewertung der Flächennutzung durch den Eco indicator 99 Ansatz trägt maßgeblich zu diesem Ergebnis bei. Der Energieinput für Treibstoffe und Mineraldünger bei der Pflanzenproduktion ist ebenfalls als kritische Größe zu betrachten. Die Nutzung von Abfällen kann der Seite der ökologischen Effekten der Inputstoffe zu deutlichen Entlastungen des Gesamtprozesses führen. Eine einseitige Förderung der Nutzung von Energiepflanzen ist unter diesem Gesichtspunkt suboptimal. Der Einsatz vergärbarer Abfälle und Reststoffe sollte gefördert werden!
Strom aus erneuerbaren Energiequellen gilt allgemein als umweltfreundlich. Der Begriff umweltfreundlich“ ist hierbei nicht näher definiert und die Ansichten hierzu gehen auseinander. Die Schutzgüter menschliche Gesundheit, ökosystemare Qualität und Ressourcen können als Indikatoren für die Umweltfreundlichkeit eines Systems im Vergleich zu anderen Systemen dienen. Allgemein kann festgehalten werden, dass jegliche Form der Energiekonversion mit Auswirkungen auf die Umwelt verbunden ist. Bei der Stromerzeugung aus Biogas stehen hierbei landwirtschaftliche Anbausysteme, Transportprozesse, die Errichtung und der Betrieb von Anlagetechnik, Emissionen aus der Verbrennung und die Verwertung der Gärreste im Vordergrund. Zusätzlich muss berücksichtigt werden, dass speziell das Image der Biogastechnik in den letzten Monaten gelitten hat, wenn auf lokalpolitischer Ebene über den Bau und Betrieb von Biogasanlagen gestritten wurde. Im Rahmen dieser Untersuchung wurde mit der Methode der Ökobilanz eine Biogas-anlage auf ihre ökologischen Auswirkungen auf die Umwelt analysiert. Hierbei wurden die ökologisch besonders relevanten Punkte des Biogasprozesses untersucht und hinsichtlich ihres Beitrags zu den gesamten ökologischen Effekten bewertet. Des weiteren wurden Sensitivitätsanalysen besonders relevanter Abschnitte durchgeführt, um ökologische Optimierungspotentiale zu ermitteln und deren Beitrag zu bewerten. Die Ergebnisse liegen als Dissertation vor und werden hier in Auszügen dargestellt (Hartmann2006).
Copyright: | © TU Dresden - Institut für Abfall- und Kreislaufwirtschaft |
Quelle: | Band 46 - Anaerobe biologische Abfallbehandlung (September 2006) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Kilian Hartmann Prof. Dr. Wolfgang Lücke Prof. Dr. Michael Nelles |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
Rechtliche und praktische Unsicherheiten bei der Durchführung des europäischen Klimaanpassungsrechts durch das Bundes- Klimaanpassungsgesetz (KAnG)
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
In the context of the European Climate Law (EU) 2021/1119), the Governance Regulation (EU) 2018/1999 and the Nature Restoration Regulation (EU) 2024/1991, the KAnG came into force on July 1, 2024.
Transformatives Klimarecht: Raum, Zeit, Gesellschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (6/2025)
This article contends that climate law should be conceived as inherently transformative in a double sense. The law not only guides the necessary transformation of economy and society, but is itself undergoing transformation.
Maßnahmen zur Klimaanpassung sächsischer Talsperren
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (5/2025)
Die Landestalsperrenverwaltung des Freistaates Sachsen (LTV) betreibt aktuell insgesamt 87 Stauanlagen, darunter 25 Trinkwassertalsperren. Der Stauanlagenbestand ist historisch gewachsen und wurde für unterschiedliche Zwecke errichtet.