Durch räumliche, technische und rechtliche Zwangspunkte ist es nicht immer möglich, in Gebieten, die für die Gewinnung von Grundwasser zur Trinkwasserversorgung herangezogen werden, auf Abwasserkanäle zu verzichten.
Ist ein Nebeneinander von Siedlungsentwässerung und Wassergewinnung unvermeidbar, müssen Abwasserleitungen und -kanäle so angelegt und betrieben werden, dass eine Verunreinigung oder nachteilige Veränderung des Grundwassers nachhaltig vermieden wird. In besonderem Maße gilt dies für Einzugsgebiete von Wassergewinnungen für die öffentliche Versorgung. Die Beurteilung des Gefährdungspotenzials für das Grundwasser sowie die davon abhängige Festlegung der baulich-konstruktiven Anforderungen an das Ableitungssystem ist eine Aufgabe mit hohem Aufwand und Schwierigkeitsgrad. Es stellt sich die Frage, in welcher Art und Weise Kanäle baulich ausgeführt werden sollen und welche Vorsorge- und Sicherungsmaßnahmen beim Neubau sowie beim späteren Betrieb zu berücksichtigen sind, um einerseits das Grundwasser bestmöglich zu schützen und andererseits die Kostenstruktur
der Baumaßnahme ökonomisch zu gestalten. Vor diesem Hintergrund wurde in einem zweiteiligen Forschungs- und Entwicklungsprojekt eine Entscheidungshilfe zur Einschätzung der Grundwassergefährdung beim Bau und Betrieb von Abwasserkanälen in Wasserschutzgebieten und zur Auswahl des Ableitungssystems entwickelt, die fallspezifisch anwendbar ist und lokale untergrundspezifische Gegebenheiten bei der Risikoeinschätzung berücksichtigt.
| Copyright: | © Vulkan-Verlag GmbH |
| Quelle: | GWF 12/2007 (Dezember 2007) |
| Seiten: | 10 |
| Preis: | € 10,00 |
| Autor: | Dipl.-Geogr. Patrick Wolf Prof. Dr. Jürgen Wagner Dr.-Ing. Robert Stein Dipl.-Ing. Hasan Cakmak |
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Talsperren - Essenziell fuer die Minderung der Klimawandelfolgen
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Die Bedeutung von Talsperren und Wasserspeichern wird in diesem Beitrag im Kontext des Klimawandels und der steigenden globalen Wassernachfrage betrachtet. Die Diskrepanz zwischen Wassernachfrage und verfügbarer Speicherkapazität wächst aufgrund von Klimawandel, Bevölkerungswachstum und Rückgang der Süßwasservorräte. Viele große Talsperren weltweit sind über 50 Jahre alt, was zum Teil Bedenken hinsichtlich ihrer Standsicherheit und Verlandung des Stauseevolumens aufwirft. Die Verlandung ist ein weltweit zunehmendes Problem. Ohne nachhaltige Maßnahmen werden bis 2050 viele Stauseen im Mittel bis zu 50 % verlandet sein. Eine nachhaltige Wasserbewirtschaftung und Maßnahmen zur Minderung der Stauraumverlandung angesichts eines wachsenden globalen Wasserspeicherbedarfs sind unabdingbar.
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Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.