Für die meisten Deponiebetreiber wird die Stilllegung und Nachsorge das große Thema der nächsten Jahre sein. Es müssen umgehend Entscheidungen getroffen werden, wie der Abschluss des Betriebs und die nachfolgenden Maßnahmen technisch, wirtschaftlich und auch personell zu organisieren sind.
Dabei bewegen sie sich in einem Geflecht unterschiedlichster Ausgangsbedingungen und Anforderungen:
• Sickerwasser- und Deponiegasemissionen werden die Stilllegung und vor allem Nachsorge maßgebend bestimmen.
• Alle Untersuchungen und Erfahrungen zum Emissionsverhalten zeigen, dass die Nachsorge eine Frage von mehreren Jahrzehnten sein wird.
• Es muss geprüft werden, wie die Deponie in einen derart emissionsarmen Zustand überführt werden kann, dass nicht nur die Aufbringung einer endgültigen Oberflächenabdichtung sinnvoll ist, sondern eine Entlassung aus der Nachsorge überhaupt erst möglich wird.
• Es bestehen erhebliche Unsicherheiten, was die Auswahl der erforderlichen Verfahren und Kapazitäten zur Erfassung und Behandlung der Deponieemissionen anbetrifft. Flexibilität ist unerlässlich, was viele Deponiebetreiber an kostenträchtigen Fehlentwicklungen in der Vergangenheit leidvoll erfahren haben.
• Rückstellungen sind, wenn in ausreichendem Umfang vorhanden, wirtschaftlich und möglichst zeitlich gestreckt einzusetzen, was gegen hohe Investitionen z.B. für Anlagentechnik zur Sickerwasser- und Deponiegasbehandlung spricht.
Die Anforderungen an Betrieb, Stilllegung und Nachsorge sind hauptsächlich in der TA Siedlungsabfall (TASi) und der Deponieverordnung (DepV) festgelegt. In §14 (6) der DepV werden für Deponien Ausnahmen von dem Anforderungskatalog z.B. an die Oberflächenabdichtung zugelassen, wenn im Einzelfall der Nachweis erbracht wird, dass das übergeordnete Ziel des dauerhaften Schutzes der Umwelt nicht beeinträchtigt wird. Voraussetzung hierfür ist, dass bei solchen Deponien die Ablagerung vor dem 15. Juli 2005 beendet und dies ein Jahr vorher angezeigt wird.
Copyright: | © Verlag Abfall aktuell |
Quelle: | Band 14 - Stilllegung und Nachsorge von Deponien (Februar 2003) |
Seiten: | 16 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr.-Ing. Kai-Uwe Heyer Dr.-Ing. Karsten Hupe Dr.-Ing. Marco Ritzkowski Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann |
Artikel nach Login kostenfrei anzeigen | |
Artikel weiterempfehlen | |
Artikel nach Login kommentieren |
carboliq® - Direktverölung gemischter Kunststoffabfälle
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die Forderung nach Klimaneutralität dominiert die globale Diskussion über die Zukunft der Industriegesellschaft. Damit einher geht auch die Frage, wie der
Umgang mit Kunststoffen in Zukunft erfolgen wird.
Nutzungskonflikt zwischen Carbon-Capture-Anlagen und Fernwärme?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Die EEW Energy from Waste GmbH (EEW) hat sich das Ziel gesetzt, bis 2045 klimaneutral zu werden. Mit 17 Standorten verfügt EEW über eine Verbrennungskapazität von ca. 5 Millionen Tonnen Abfall pro Jahr.
Abfall- und Kreislaufwirtschaft in Deutschland im internationalen Vergleich - Spitzenplatz oder nur noch Mittelmaß?
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (4/2025)
Neben der Umstellung der künftigen Energieversorgung auf ein zu 100 % erneuerbares Energiesystem ist die Abfall- und Kreislaufwirtschaft die zweite zentrale Säule im Rahmen der globalen Transformation in eine klimaneutrale Wirtschaft und Gesellschaft.