Aktueller Stand der Verpackungsverordnung

Im Jahr 2005 häuften sich nach Feststellungen der Länderarbeitsgemeinschaft Abfall (LAGA) die Meldungen, wonach der Anteil der Hersteller und Vertreiber von Verkaufsverpackungen, die sich zur Entsorgung der von ihnen in Verkehr gebrachten Verpackungen in rechtswidriger Weise weder an einem System zur flächendeckenden, haushaltsnahen Erfassung noch an einer Selbstentsorgungslösung beteiligten, stetig wächst.

Von allen Seiten wurde festgestellt, dass das duale System vielerlei Schlupflöcher für sogenannte Trittbrettfahrer bietet. Eine wirksame Kontrolle der Verursacherpflichten erfolgt nicht. Zwar können theoretisch die jeweils örtlich zuständigen Abfallbehörden die Einhaltung der Rücknahmepflicht bzw. die Beteiligung am System nach § 6 Abs. 3 VerpackV durch die Hersteller und Betreiber überwachen und durchsetzen. In der Praxis geschieht dies jedoch nicht. Auch die Systembetreiber verfügen nicht über wirksame Instrumente bzw. nehmen diese nicht wahr, um die faktische Nutzung der dualen Systems durch Trittbrettfahrer zu unterbinden. Die öffentliche Diskussion hat die Umweltministerkonferenz (UMK) veranlasst, sich für die Erhaltung der haushaltsnahen Erfassung von Wertstoffen auszusprechen und die LAGA zu bitten, auf der Basis der Vollzugserfahrungen der Länder im Einzelnen die gegenwärtige Situation des Wettbewerbs im Bereich der Entsorgung von Verkaufsverpackungen zu analysieren.



Copyright: © Universität Kassel
Quelle: Band 7 - Weiterentwicklung der Abfallsammlung (April 2007)
Seiten: 12
Preis: € 6,00
Autor: RA Hartmut Gaßner
 
 Diesen Fachartikel kaufen...
(nach Kauf erscheint Ihr Warenkorb oben links)
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.