Abfalltausch - Eine Möglichkeit zur Reduzierung von Abfalltransporten

Das Jahr 2005 bedeutet einen gravierenden Schnitt für die Abfallwirtschaft. Durch die am 1. März 2001 in Kraft getretene Abfallablagerungsverordnung (AbfAblV) soll das Vollzugsdefizit, das sich durch die unzureichende Umsetzung der TA Siedlungsabfall (TASi) aufgebaut hat, insbesondere verursacht durch die Anwendung ihrer Ausnah-mebestimmungen, beseitigt werden. Spätestens nach dem 31. Mai 2005 dürfen kei-ne unvorbehandelten Siedlungsabfälle mehr abgelagert werden.

Der Hausmüll muss dann in Abfallverbrennungsanlagen (MVA) oder in mechanisch-biologischen Aufbereitungsanlagen (MBA) konditioniert werden. Im Gegensatz zur Deponierung, die überwiegend auf eigenbetriebenen Deponien in relativer Nähe zum Ort der Abfallentstehung erfolgte, wird die Abfallbehandlung ab 1. Juni 2005 einen deutlich zentrale-ren Charakter besitzen, da die durchschnittliche Durchsatzleistung der neu errichte-ten Behandlungsanlagen deutlich höher sein wird als die der eigenbetriebenen De-ponien. Hierdurch wird sich der Aufwand für den Transport von Abfällen deutlich er-höhen.

Auch die Form der Transporte wird sich auf Grund von neuen Transportaufgaben verändern müssen. Während die Deponien wegen ihrer räumlichen Nähe zu den Sammelgebieten i.d.R. mit Sammelfahrzeugen angesteuert werden, wird ein Großteil des Restmülls zukünftig wegen der räumlichen Distanz zu den zentraleren Abfallbe-handlungsanlagen zu größeren Transporteinheiten gebündelt werden müssen.

Ein großer Nachteil, der mit der Umstellung der Abfallbehandlung verbunden ist, be-steht darin, dass - sei es aufgrund des kurzen Zeitraumes in der diese Umstellung erfolgen musste oder der abwartenden Haltung vieler Kommungen während der Ü-bergangszeit - die zukünftige Entsorgungsstruktur aus logistischer Perspektive zu-mindest in Teilen einen nicht optimalen Zustand darstellen wird.



Copyright: © Universität Kassel
Quelle: Band 4 - Optimierung der Abfall-Logistik (Januar 2005)
Seiten: 15
Preis: € 7,50
Autor: Dr.-Ing. Martin Idelmann
Dipl.-Ing. Markus Weber
Univ.-Prof. Dr.-Ing. Arnd I. Urban
 
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