Stand und Perspektiven

Die Erfahrungen bei der Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen in Kohlekraftwerken ermöglichen eine Bewertung und vorsichtige Prognosen

Die ersten Versuche zur Mitverbrennung von Ersatzbrennstoffen aus gemischten Siedlungsabfällen und produktionsspezifischen Gewerbeabfällen in Kohlekraftwerken wurden Ende der neunziger Jahre durchgeführt. Zwischenzeitlich haben neun Kraftwerke den Dauerbetrieb aufgenommen. An weiteren Standorten wurde der Versuchsbetrieb begonnen oder es wurden Einzelversuche über mehrere Tage bis Wochen durchgeführt. Der folgende Beitrag gibt einen aktuellen Überblick über die einzelnen Mitverbrennungsprojekte, deren derzeitigen Stand sowie weitere Planungen. Auf Grundlage der Betreiberangaben zu den bislang mitverbrannten Ersatzbrennstoffmengen und zur Einsatzplanung für die kommenden Jahre werden Mengenprognosen bis 2009 erstellt. Zur energetischen Bewertung der Brennstoffsubstitution werden für ein konkretes Anlagenbeispiel eine Energiebilanzierung der Verfahrenskette des Koppelprozesses (Ersatzbrennstoff- Herstellung aus Siedlungsabfall und Energieumwandlung von Ersatzbrennstoff und Kohle im Kraftwerk) im Vergleich zum Referenzsystem der Einzelprozesse (Energieumwandlung der Kohle im Kraftwerk und thermische Behandlung des Siedlungsabfalls in einer MVA) durchgeführt sowie wesentliche Einflussfaktoren diskutiert. Abschließend werden mittelfristige Perspektiven der Mitverbrennung siedlungs- und gewerbeabfallstämmiger Ersatzbrennstoffe in Kohlekraftwerken aufgezeigt.
Autorin: Dipl.-Ing. Stephanie Thiel, TK Verlag Karl Thomé-Kozmiensky, Nietwerder



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: MITVERBRENNUNG (Oktober 2007)
Seiten: 8
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Stephanie Thiel
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.