Klassierung reicht nicht

Auf der alleinigen Basis von Trennverfahren kann aus Rest- und Wertstofffraktionen kein chlorarmer Ersatzbrennstoff produziert werden

Das Institut für Abfallwirtschaft und Altlasten (IAA) der TU Dresden hat im Auftrag des Wirtschaftsförderungszentrum Ruhr für Entsorgungs- und Verwertungstechnik e.V. (WFZ Ruhr) eine Studie zu Hauptchlorträgern in verschiedenen Abfallströmen durchgeführt. Das IAA untersuchte die Chlorfrachten und Chlorbindungsformen verschiedener Rest- und Wertstofffraktionen und prüfte darüber hinaus die Möglichkeit einer Chlorentfrachtung mittels Klassierung. Hauptchlorträger in den analysierten Abfallfraktionen waren die Kunststoff- und die Organik-Fraktion, die zusammen für etwa 50 Gewichtsprozent der Chlorfracht verantwortlich waren. Dabei lag das Chlor in den Kunststoffen vorwiegend organisch gebunden vor, wohingegen in der Organik-Fraktion hauptsächlich anorganische Chloride gefunden wurden. Bei der Beprobung des Trommelsiebes konnte festgestellt werden, dass sich anorganische Chloride in dem Feinkornanteil anreicherten. Die Untersuchungen der Fraktion des Gewerbeabfalls und des Hausmülls belegten eine Anreicherung des Chlors in der Grobfraktion. Zusätzlich wurde eine konstante Hintergrundbelastung von 0,3 Gewichtsprozent Chlor in allen Fraktionen analysiert.

Autoren: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Abfallwirtschaft und Altlasten (IAA) an der Technischen Universität Dresden
Dipl.-Ing. Gaston Hoffmann, IAA
Dr.-Ing. Matthias Schirmer, EVONIK New Energies GmbH, Dresden



Copyright: © Rhombos-Verlag
Quelle: MITVERBRENNUNG (Oktober 2007)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Prof. Dr.-Ing. habil. Dr. h.c. Bernd Bilitewski
Dr.-Ing. Matthias Schirmer
Dipl.-Ing. Gaston Hoffmann
 
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