Testsysteme als wichtige Instrumente eines neuen datenbankgestützten Geruchsmanagementkonzepts

In den hier beschriebenen Untersuchungen konnte gezeigt werden, dass die entwickelten Testsysteme wichtige Instrumente des vorgestellten Geruchsmanagementkonzeptes darstellen. Die Testsysteme wurden hinsichtlich ihrer Versuchsparameter optimiert und in vergleichenden Versuchen zur Erstbeurteilung ausgewählter Abluftbehandlungsverfahren erfolgreich eingesetzt. Die Einschätzung der betrachteten Verfahren bezüglich ihrer Reinigungsleistung konnte anhand von Untersuchungen im Pilotmaßstab bestätigt werden. Bei der Suche nach einem geeigneten Abluftbehandlungsverfahren für einen speziellen Emissionsfall, bieten die Testsysteme somit ein hohes finanzielles Einsparungspotential, da durch sie Untersuchungen im großtechnischen Maßstab auf ein Minimum reduziert werden können.

Die Problematik von Geruchsemissionen und die damit verbundenen Belästigungen der Bevölkerung stellen einen überaus umfangreichen Themenkomplex dar. Beschwerden über Geruchsemissionen gehören zu den am häufigsten registrierten Fällen aus dem Bereich der Umweltverschmutzung. Folglich werden die Richtlinien für zumutbare Geruchsemissionen in vielen Ländern von Jahr zu Jahr strenger, wobei sich die Grenzwerte von Land zu Land noch sehr unterscheiden (Van Harreveld 2004; Mahin, 2001; Sucker et al., 2001; Frechen, 2000).

Geruchsemissionen können durch eine Vielzahl unterschiedlicher Arten von Emissionsquellen hervorgerufen sowie durch zahlreiche Umwelteinflüsse insbesondere örtliche Wetterlagen in ihren Ausbreitungen und entsprechend ihren Auswirkungen beeinflusst werden. Da Gerüche oftmals in sehr geringen Konzentrationen von der menschlichen Nase noch wahrnehmbar sind und störend wirken können, sind hohe Wirkungsgrade für die möglichen Minderungsmaßnahmen gefordert. Aufgrund der speziellen Anforderungen muss entsprechend gezielt aus den zur Verfügung stehenden Maßnahmen zur Verminderung von Geruchsemissionen das am besten geeignete Verfahren ausgewählt werden. Die Verminderung von Geruchsemissionen erfordert eine gezielte systematische Herangehensweise. Die Gesamtheit dieser Maßnahmen wird unter dem Begriff des Geruchsmanagements zusammengefasst (Schlegelmilch et al., 2005; 2004a).



Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 30 - Minimierung von Gerüchen (September 2007)
Seiten: 17
Preis: € 0,00
Autor: Mirko Schlegelmilch
Kim Karen Kleeberg
C. Klewer
Dr.-Ing. Jan Streese-Kleeberg
Prof. Dr.-Ing. Rainer Stegmann
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.