Prozessüberwachung - Chemische Analytik

Bei nahezu jeder Form der Lebensmittelherstellung und -verarbeitung, sowie bei Abfallbeseitigung und bei Recyclingverfahren entstehen Gerüche. Verstärkte gesetzliche Regelungen sind die Folge eines steigenden Ressentiments der Bevölkerung gegenüber Geruchsbelästigungen. Um diesem Rechnung zu tragen, sind Industriebetriebe in der Pflicht, Maßnahmen gegen Geruchsbelästigungen zu ergreifen. Am häufigsten finden die katalytische Nachverbrennung, sowie die Kombination aus Biowäscher und Biofilter industrielle Anwendung. Diese Systeme sind jedoch zum Teil mit Mängeln behaftet, so kommt es z.B. bei der katalytischen Nachverbrennung zu einem hohen CO2-Ausstoß, zudem ist sie mit hohen Energiekosten verbunden. Es besteht deshalb eine große Nachfrage nach ökonomisch und ökologisch sinnvollen Verfahren zur Geruchsminderung.

Die für den jeweiligen von der menschlichen Nase wahrnehmbaren Geruch entscheidenden Substanzen sind häufig zahlen- und mengenmäßig relativ gering. Unter ihnen befinden sich Haupt- aber auch Spurenkomponenten der Bouquets. Es hat sich gezeigt, dass Nebenkomponenten oft von besonderer olfaktorischer Bedeutung sind (Semmelroch und Grosch, 1996). So konnte bei der Untersuchung der Aromakomponenten im Kaffe festgestellt werden, dass nicht alle der identifizierten Verbindungen auch tatsächlich zum Aroma beitragen, da die meisten Verbindungen in Konzentrationen unterhalb ihres Geruchsschwellenwertes vorkommen. Lediglich zweiundzwanzig der bis zu achthundert identifizierten Verbindungen sind tatsächlich für das Aroma des Röstkaffees von Bedeutung (Nijssen et al., 1996; Semmelroch und Grosch, 1996) Es ist demnach von großer Wichtigkeit die geruchsaktiven Substanzen nicht nur zu identifizieren und zu quantifizieren, sondern sie auch in ihrer Bedeutung für das Gesamtaroma zu bewerten.




Copyright: © Verlag Abfall aktuell
Quelle: Band 30 - Minimierung von Gerüchen (September 2007)
Seiten: 21
Preis: € 0,00
Autor: Stephanie Nagorny
Kim Karen Kleeberg
Prof. Dr. Dr. Hans Steinhart
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Europäische Rechtsvorgaben und Auswirkungen auf die Bioabfallwirtschaft in Deutschland
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Bioabfälle machen 34 % der Siedlungsabfälle aus und bilden damit die größte Abfallfraktion im Siedlungsabfall in der EU. Rund 40 Millionen Tonnen Bioabfälle werden jährlich in der EU getrennt gesammelt und in ca. 4.500 Kompostierungs- und Vergärungsanlagen behandelt.

Vom Gärrest zum hochwertigen Gärprodukt - eine Einführung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Auch mittel- bis langfristig steht zu erwarten, dass die Kaskade aus anaerober und aerober Behandlung Standard für die Biogutbehandlung sein wird.

Die Mischung macht‘s - Der Gärrestmischer in der Praxis
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2025)
Zur Nachbehandlung von Gärrest aus Bio- und Restabfall entwickelte Eggersmann den Gärrestmischer, der aus Gärresten und Zuschlagstoffen homogene, gut belüftbare Mischungen erzeugt. Damit wird den besonderen Anforderungen der Gärreste mit hohem Wassergehalt begegnet und eine effiziente Kompostierung ermöglicht.