Land unter - THW-Einsatz im amerikanischen Katastrophengebiet

Spezialisten des Technischen Hilfswerkes (THW) konnten helfen, die schlimmste Not bei der Wasser-Entsorgung im amerikanischen Katastrophengebiet von Louisiana zu lindern. Die Folgen der Hurrikans Katrina und Rita waren verheerend. Nur mit einer speziellen Pumpentechnik war es möglich, die überschwemmten Gebiete wieder trocken zu legen.

26.10.2005 "Es riecht hier wie in einer Kläranlage", sagte ein Helfer des Technischen Hilfswerkes (THW), der zu dem knapp einhundert Helferinnen und Helfer zählenden Tross gehörte, der in der ehemals blühenden Stadt des Blues Erste Hilfe der besonderen Art leistete. New Orleans ist - bzw. besser gesagt: war - eine Stadt, die es eigentlich an dieser Stelle nie hätte geben dürfen. Seit ihrer Gründung 1718 muss die US-amerikanische Südstaatenmetropole am Rande des Mississippi-Deltas, gegen Überschwemmungen kämpfen. Schon mit der ersten Besiedelung entstanden kleine Dämme. Anfang des 20. Jahrhunderts wurden zudem viele der nahen Sümpfe mit Hilfe von Pumpen trocken gelegt. Heute umgeben Deiche auf einer Länge von mehr als 200 Kilometern die Metropole am riesigen Pontchartrain-See. Einige Stadtteile liegen bis zu sechs Meter unter dem Meeresspiegel, und sie sinken mit einem Meter pro 100 Jahren weiter ab. Gründe sind unter anderem die Trockenlegung von Feuchtgebieten, die Ableitung von Sedimenten ins Meer - statt in Überschwemmungsgebiete - sowie der Anstieg des Meeresspiegels, der wiederum mit dessen Wärmeausdehnung auf Grund der Klimaerwärmung zusammen hängt. Wenn renommierte Geowissenschaftler wie Dr. Gerhard Berz von der Münchener Rückversicherungsgesellschaft ständig von der "Erhöhung der Risikofaktoren", warnen, dann meinen sie genau das: Neben dem wachsenden Risiko durch Wetterkatastrophen, die mit hoher Wahrscheinlichkeit mit dem Anstieg der atmosphärischen Durchschnittstemperatur zusammenhängen, ist es der Mensch, der sich mit immer höheren Sachwerten in gefährdeten Regionen der Welt breit macht. Wie eben in New Orleans...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Technisches Hilfswerk (THW), New Orleans, Münchener Rückversicherungsgesellschaft, US Army Corps of Engineers, WL Delft Hydraulics, Auswärtiges Amt, Environmental Literacy Council (ELC), VDI-Nachrichten
Autorenhinweis: Martin Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Oktober 2005 (Oktober 2005)
Seiten: 3
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Folgen und Perspektiven für eine klimaschonende Nutzung kohlenstoffreicher Böden in der Küstenregion Niedersachsens
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (10/2025)
Der Schutz von Mooren und somit kohlenstoffreicher Böden ist ein zentrales Element erfolgreicher Klimaschutzstrategien. Am Beispiel der Küstenregion Niedersachsens wird deutlich, welche sozioökonomischen Folgen eine Wiedervernässung ohne wirtschaftliche Nutzungsperspektiven nach sich ziehen kann. Eine transformative Moornutzung kann nur gelingen, wenn wissenschaftliche Erkenntnisse, politische Rahmenbedingungen, soziale Akzeptanz und ökonomische Realitäten ineinandergreifen.

Zur Berücksichtigung globaler Klimafolgen bei der Zulassung von Abfallentsorgungsanlagen
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (9/2025)
Der Text untersucht, wie Klimafolgenprüfungen bei Deponien und Abfallanlagen rechtlich einzuordnen sind. Während das UVPG großräumige Klimaauswirkungen fordert, lehnt das BVerwG deren Prüfung im Immissionsschutzrecht ab. Daraus ergeben sich offene Fragen zur Zulassung und planerischen Abwägung von Deponien.

In-situ-Erhebung der Schädigung von Fischen beim Durchgang großer Kaplan-Turbinen
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (9/2025)
Schädigungen der heimischen Fischarten Aitel, Nase und Äsche bei der Turbinenpassage wurde mittels HI-Z-Tags an zwei mittelgroßen Laufkraftwerken untersucht. Bei juvenilen Fischen wurden Überlebensraten (48 h) zwischen 87 % und 94 % gefunden, bei den adulten Fischen zwischen 75 % und 90 %. Die geringeren Schädigungen am Murkraftwerk im Vergleich zum Draukraftwerk können plausibel durch eine geringere Zahl an Turbinenflügeln (vier statt fünf), eine geringere Fallhöhe und eine etwas langsamer laufende Turbine erklärt werden.