Verwundbares System - Der Giftanschlag auf den Bodensee wirft Fragen auf

Der Giftanschlag auf die Bodensee-Wasserversorgung erschreckte Bevölkerung und Behörden. Auch wenn tatsächlich für die Konsumenten keine Gefahr bestand, so zeigt sich erneut die Verletzlichkeit unserer Gesellschaft gegenüber Attentätern. Einen vollständigen Schutz gibt es nicht.

19.03.2006 An einem sonnigen August-Wochenende gleicht das Ufer des "Schwäbischen Meeres", wie der Bodensee gerne auch genannt wird, dem Strand von Rimini. Zu Tausenden tummeln sich Erholung suchende Badegäste, Angler, Bootfahrer und Surfer am und im See, der gleichzeitig das größte Trinkwasser-Reservoir Deutschlands darstellt. Der ,Zweckverband Bodensee-Wasserversorgung' beliefert 180 Mitgliedsgemeinden und -verbände und damit 320 Kommunen mit insgesamt über vier Mio. Bürgern mit bis zu 670.000 Kubikmeter Trinkwasser pro Tag. Kritiker sehen die Art der Wasserversorgung mit gemischten Gefühlen. Die gesamte Versorgung bietet offensichtlich zahlreiche Angriffspunkte: Nicht selten sind die angeschlossenen Hochwasserbehälter nur durch einfachste Schlösser gesichert, und jetzt demonstrierte ein Attentäter, wie leicht das System an seiner "Quelle" - nämlich direkt im Bodensee - zu "knacken" ist. Doch "eine Gefahr für die Menschen hat nie bestanden", so der offizielle Wortlaut der Behörden...

Unternehmen, Behörden + Verbände: Bodensee-Wasserversorgung
Autorenhinweis: Martin Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: März 2006 (März 2006)
Seiten: 2
Preis: € 0,00
Autor: Martin Boeckh
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Die Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen 'Moorschonende Stauhaltung' und 'Anbau von Paludikulturen' in Mecklenburg-Vorpommern Das Bundesland Mecklenburg-Vorpommern strebt bis 2040 Klimaneutralität an. Die Entwässerung der Moore verursacht knapp 30 % der landesweiten Treibhausgasemissionen - hier ist dringender Handlungsbedarf. Seit 2023 fördern AUKM-Programme die Anhebung von Wasserständen in landwirtschaftlich genutzten Mooren. Es zeigen sich viele Fortschritte, die aber weiterhin auf Genehmigungs-, Finanzierungs- und Koordinationshürden stoßen.

Paludikultur als Chance für Landwirtschaft, Bioökonomie und Klima
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Wirtschaftliche Perspektiven sind notwendig, um die Landwirtschaft für die Umstellung von entwässerter Moorboden-Bewirtschaftung auf nasse Moornutzung zu gewinnen. Paludikultur-Rohstoffe bieten großes Potenzial für Klima und Bioökonomie. Erste marktfähige Anwendungen zeigen, dass sich etwas bewegt.

Die Revitalisierung von Mooren erfordert ein angepasstes Nährstoffmanagement
© Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH (8/2025)
Globale Herausforderungen wie der fortschreitende Verlust der biologischen Vielfalt, die Eutrophierung von Gewässern und die zunehmenden Treibhausgasemissionen erfordern die Wiederherstellung der natürlichen Funktionen von Mooren. Bis jedoch langjährig entwässerte und intensiv genutzte Moore wieder einen naturnahen Zustand erreichen und ihre landschaftsökologischen Funktionen vollständig erfüllen, können Jahrzehnte vergehen. Ein wesentlicher Grund dafür sind die hohen Nährstoffüberschüsse im vererdeten Oberboden.