Nach dem Abfall ist vor dem Abfall - Fußball-WM mit Nachspielzeit für Kommunen und Stadien

Drei Millionen Fans, 64 Spiele, zwölf Austragungsorte - und jede Menge Müll. Das ist heute schon, wenige Wochen vor Anpfiff, die Bilanz der FIFA Fußball-WM 2006 in Deutschland. Eine geregelte Entsorgung des Abfalls in Stadien und Städten ist für das Image des World Cup zwar nicht ganz so wichtig wie das Können der deutschen Kicker. Eine vermüllte WM aber wäre keine erfolgreiche WM.

31.05.2006 Ein Spiel hat 90 Minuten. Diese alte Fußballweisheit gilt nicht für jeden und nicht immer. Für alle, die mit der Abfallentsorgung während der WM zu tun haben, ist die Zeit zwischen dem 9. Juni und 9. Juli 2006 quasi wie ein einziges Spiel. "Wir werden so gut wie jeden Tag Fans und Besucher in den Städten haben. Und entsprechend mehr Abfall", sagt Matthias Kienitz von der Entsorgung Dortmund GmbH (EDG). Eine vierwöchige Massenveranstaltung bedeutet zudem mehr Verkehr, mehr Emissionen, mehr Lärm, einen hohen Wasser-, Rohstoff- und Energieverbrauch.
Deutschland ist darauf besser vorbereitet als die Veranstalter früherer Weltmeisterschaften. Die WM 2006 ist die erste Fußballweltmeisterschaft mit Umweltkonzept. Wissenschaftler des Öko-Instituts haben im Auftrag des Frankfurter Organisationskomitees ,Green Goal' erarbeitet und schon 2003 konkrete Ziele für fünf Bereiche festgeschrieben. So sollen die zwölf WM-Stadien im Rahmen von Um- und Neubau ihren Wasserbedarf in der Summe um 20 Prozent reduzieren. Die gleiche Marge gilt für den Energieverbrauch. Die Austragungsorte sollen ihr Angebot an Bussen und Bahnen so ausbauen, dass mindestens jeder zweite der über drei Millionen Besucher zügig mit dem öffentlichen Nahverkehr zu den Stadien und auch wieder nach Hause kommt. Außerdem hat das Organisationskomitee Mitte März angekündigt, dass rund 100.000 Tonnen Treibhausgase, die durch die WM in Deutschland entstehen, über Klimaschutzprojekte in Indien und Südafrika kompensiert werden...

Unternehmen, Behörden + Verbände:
Autorenhinweis: Christa Friedl, Martin Boeckh



Copyright: © Deutscher Fachverlag (DFV)
Quelle: Mai 2006 (Mai 2006)
Seiten: 4
Preis: € 0,00
Autor: Christa Friedl
Martin Boeckh
 
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