Umsetzung der EU-Deponierichtlinie in Großbritannien

Eine wesentliche Forderung der EU-Deponierichtlinie1 besteht darin, den Anteil der biologisch abbaubaren Abfälle, die deponiert werden, zu reduzieren. Ausgehend von der angefallenen Abfallmenge im Jahr 1995 ist eine Reduktion um insgesamt 65% über einen Zeitraum von 15 Jahren in drei Stufen zu erreichen. Mitgliedsstaaten, die im Jahr 1995 mehr als 80% ihrer Abfälle deponiert haben, können einen Aufschub um weitere vier Jahre erhalten.

Die EU-Deponierichtlinie enthält zwar einige Hinweise, wie die biologisch abbaubaren Abfälle verringert werden können, z.B. durch Recycling, Kompostierung, Biogaserzeugung oder die Verwertung von Material und Rückgewinnung von Energie. Sie enthält jedoch keine konkreten Hinweise, wie die biologisch abbaubare Organik bestimmt wird und damit die vorgegebene Reduktion nachgewiesen werden kann/muss. Dies gilt für die frischen, unvorbehandelten Abfälle ebenso wie für Reststoffe aus einer Behandlungsanlage. Deutschland hat diese Fragestellung gelöst, in dem es in der Abfallablagerungsverordnung, die die Umsetzung der EU-Deponierichtlinie in nationales Recht darstellt, eine Vorbehandlung aller Abfälle sowie die Einhaltung von strengen Ablagerungsgrenzwerten vorgeschrieben hat. Es wird davon ausgegangen, dass diese Kombination in jedem Fall die Einhaltung der vorgegebenen Reduktionsziele gewährleistet bzw. deutlich übertrifft.



Copyright: © HAWK Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst - Fakultät Ressourcenmanagement
Quelle: 66. Informationsgespräch (Juni 2005)
Seiten: 6
Preis: € 0,00
Autor: Dr.-Ing. Wolfgang Müller
Dr. Hugh Bulson
Dipl.-Ing. Thomas Turk
 
 Artikel nach Login kostenfrei anzeigen
 Artikel weiterempfehlen
 Artikel nach Login kommentieren


Login

ASK - Unser Kooperationspartner
 
 


Unsere content-Partner
zum aktuellen Verzeichnis



Unsere 3 aktuellsten Fachartikel

Fremdstoffgehalte in den Sieblinien von Biogut nach Voraufbereitung
© Witzenhausen-Institut für Abfall, Umwelt und Energie GmbH (11/2024)
Fremd- und Kunststoffeinträge im getrennt erfassten Biogut rücken zunehmend in den Fokus des Gesetzgebers. Mit der Novellierung der BioAbfV treten zum 01.05.2025 erstmals Grenzwerte in Kraft, die sich auf das frische Biogut vor der biologischen Behandlung beziehen.

Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Überblick über und Diskussion der Maßnahmen zum beschleunigten Ausbau der Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland

Die innerstaatliche Umsetzung des Pariser Klimaschutzübereinkommens - ein Rechtsvergleich
© Lexxion Verlagsgesellschaft mbH (8/2024)
Like all public international law treaties, the Paris Climate Accords rely on national law for their implementation. The success of the agreement therefore depends, to a large extent, on the stepstaken or not taken by national governments and legislators as well as on the instruments and mechanisms chosen for this task. Against this background, the present article compares different approaches to the implementation of the Paris Agreement, using court decisions as a means to assess their (legal) effectiveness.