Die Verwendung von Biogutsammelbeuteln aus biologisch abbaubaren Werkstoffen für Küchen- und Speiseabfälle wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert, wobei vor allem das unzureichende Abbauverhalten
bei der Kompostierung bzw. Vergärung kritisiert wird. Um diese Diskussion zu versachlichen, sind praxisnahe Untersuchungen zum Abbauverhalten der Biogutsammelbeutel geboten.
Der Einsatz von BAW-Beuteln bei der Bioguterfassung mittels Holsystem wird bundesweit uneinheitlich gehandhabt. Neben expliziter Empfehlung bzw. Ablehnung der Beutel gehen einige entsorgungspflichtige Kommunen nicht näher auf deren Verwendung ein. Vor dem Hintergrund der zunehmenden energetischen Nutzung von Bioabfall (Biogut) durch Vergärung in Deutschland gewinnt die Effizienz der Biogutsammlung aber immer mehr an Bedeutung. Gerade im Hinblick auf deren hohen Gasertrag sind viele Kommunen an einer hohen Erfassung der Nahrungs- und Küchenabfälle interessiert. Zur Steigerung der Erfassungsleistung haushaltsstämmiger Bioabfälle (Nahrungs- und Küchenabfälle) werden daher vielerorts kompostierbare Bioabfallsammelbeutel eingesetzt. Dieses wird vom Bürger als komfortables und hygienisch unbedenkliches Erfassungssystem wahrgenommen. Von vielen Anlagenbetreibern wird die Handhabung der BAW-Beutel in der hochtechnischen Vergärungsanlage (Vorsortierung im Pfropfenstrom, geschlossene Beutel im Batchverfahren ohne Aufbereitung u. a.) und der Abbau im anaeroben Bereich grundsätzlich problematisch gesehen und der Einsatz von BAW-Beuteln teilweise aktiv und durch Satzung unterbunden.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasser und Abfall 2017 11 (November 2017) |
Seiten: | 7 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dipl.-Ing. Thomas Turk Dr.-Ing. Michael Kern Dipl. -Ing. Axel Hüttner Dipl.-Ing. Ulla Koj |
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