Die Seeforellenweiche - ein mobiles Leitsystem für aufsteigende Wandersalmoniden

Im Rahmen der Entleerung des Stausees Räterichsboden (Berner Oberland, Schweiz) wurden verschiedene gewässerökologische Schutzmaßnahmen realisiert. Für den Erhalt des Seeforellenjahrgangs 2014/15 entwickelte die Fachstelle Ökologie der Kraftwerke Oberhasli AG ein mobiles fischschonendes Leitsystem für aufsteigende Wandersalmoniden, um die laichbereiten Seeforellen in ein Nebengewässer umzuleiten. Im Praxistest konnte sowohl die ökologische Funktionsfähigkeit als auch die Hochwassersicherheit nachgewiesen werden. Das Leitsystem könnte auch für andere fischökologische Fragestellungen adaptiert werden.

Im Rahmen des Investitionsprogramms Tandem baut die Kraftwerke Oberhasli AG (KWO) die Kraftwerkskette vom Räterichsbodensee bis nach Innertkirchen im Berner Oberland, Schweiz, aus. Diese aufwertenden Maßnahmen zielen darauf ab, die Stromproduktion mit derselben Wassermenge nur durch die Verringerung von Reibungsverlusten um 70 GWh/a zu steigern. An der Planung der ökologischen Ausgleichsmaßnahmen waren die kantonalen und Bundesämter, verschiedene Umweltschutzorganisationen, der Bernisch Kantonale Fischerei Verband sowie die lokalen Fischer beteiligt. 2011 wurde das Projekt ohne Einsprachen der Umweltschutzverbände genehmigt. Während des Begleitgruppenprozesses war bekannt, dass wegen der baulichen Maßnahmen der Räterichsbodensee im Winterhalbjahr 2014/15 komplett entleert werden muss.

Als gewässerökologisches Ziel wurde definiert, die Auswirkungen auf die unterhalb des Stausees befindliche Hasliaare so gering wie möglich zu halten bzw. das Gewässersystem mit seiner Flora und Fauna rasch wieder in den guten ökologischen Ausgangszustand zurückzuführen. Hierzu galt es, unter anderem ein Konzept für den Erhalt des Seeforellenjahrgangs 2014/15 zu planen.



Copyright: © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH
Quelle: Wasserwirtschaft 07-08/2015 (August 2015)
Seiten: 5
Preis: € 10,90
Autor: Dipl.-Ing. (FH) Matthias Meyer
Dr. Steffen Schweizer
Dipl.-Geograf Daniel Göz
Andreas Funk
M.Sc. Andrea Baumann
 
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