Das Wasserhaushaltsgesetzes (WHG) fordert bei Wasserkraftanlagen geeignete Maßnahmen zum Schutz der Fischpopulationen. Bei Anlagen an großen Gewässern mit ausschließlich potamodromen Fischarten wird untersucht, ob dies neben technischen Einrichtungen und betrieblichen Maßnahmen an Kraftwerken standortspezifisch nicht auch wirtschaftlich und effektiv durch die gezielte Gestaltung von Habitaten sowie deren Vernetzung erreicht werden kann. Erste kleinräumigere Maßnahmen zeigen vielversprechende Wirkungen, in weiterführenden Projekten sollen großräumigere Maßnahmenkombinationen untersucht werden.
Die Bayerische Elektrizitätswerke GmbH (BEW) betreibt an den Flüssen Donau, Iller, Lech, Wertach und Günz insgesamt 35 Wasserkraftanlagen an Ausleitungskanälen oder Staustufen. Die Fluss-Staustufen wurden dabei meist im Zuge einer Fluss-Sanierung als Mehrzweckanlagen gebaut, um Sohlenstabilisierung, Hochwasserschutz und regenerative Energieerzeugung in einem Konzept zu erreichen. Zur Geschichte der Anlagen und dem Konzept des Mehrfachnutzens wird exemplarisch auf den Artikel 'Herausforderungen für die Große Wasserkraft' [1] sowie auf das Buch 'Die Wertach' [2] verwiesen.
Neben den vielfältigen Nutzen der Anlagen stellen diese auch Eingriffe in die Gewässer dar. Zusätzlich zur Unterbrechung der Durchgängigkeit führt die reduzierte Fließgeschwindigkeit in den Stauräumen zum abschnittsweisen Verlust von Fließgewässerlebensraum. Starre Uferbefestigungen reduzieren die Vielfalt von Gewässerstrukturen. Im Endergebnis fehlen der heimischen Fischfauna unverzichtbare Schlüsselhabitate für verschiedene Entwicklungsstadien und Jahreszeiten.
Copyright: | © Springer Vieweg | Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH |
Quelle: | Wasserwirtschaft 07-08/2014 (August 2014) |
Seiten: | 6 |
Preis: | € 10,90 |
Autor: | Dr.-Ing. Gerhard Haimerl Dr. Oliver Born Dr. phil. nat. Dagobert Smija |
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