Biomassekraftwerke sind in vielfältiger Weise durch die Konsequenzen geprägt, die sich aus den Korrosionsschäden in den zurückliegenden Jahren herausgebildet haben. In erster Linie betrifft dies die Begrenzung der Mediumstemperaturen im Satt- und Frischdampf, die deutlich unterhalb der in konventionellen Kraftwerken erreichten Parameter liegen. Zudem ist der großflächige Einsatz von kostenintensiven Schutzschichten auf den Wärmetauscherflächen, im Verdampfer-
und Überhitzerbereich, üblich geworden.
Die Korrosionsprozesse werden grundsätzlich durch die Eigenschaften des Brennstoffs, der Feuerung und des Wärmeabbaus im Kessel geprägt. Ungünstige Eigenschaften des Brennstoffs und ungünstige Eigenschaften der Feuerung können sich in ihrer Auswirkung auf Korrosionsprozesse wechselseitig verstärken. Gleiches gilt für die Wechselwirkung zwischen Feuerung und Wärmeabbau. Die Wirkung der Korrosion, bis hin zum Korrosionsschaden, ist gekennzeichnet durch über die Erwartung deutlich hinausgehende abtragende Vorgänge, die in der Regel auf der beheizten Seite des Kesselrohres unter Belägen stattfinden. Die rauchgasseitigen Korrosionsangriffe haben mit Abstand die größte betriebswirtschaftliche Bedeutung im Spektrum aller korrosiven Schädigungen. Legt man eine zu erwartende Lebenszeit des Kesselrohres von zehn Jahren zugrunde und wertet von den meist 5 mm Rohrwanddicke 2 mm als Verfügbarkeitspuffer, so ergeben sich Abzehrraten von etwa 0,025 mm pro 1.000 Betriebsstunden. Die maximal gefundenen Abzehrraten auf Verdampfer- und Überhitzerrohren erreichen die Größenordnung von 1 mm pro 1.000 Betriebsstunden, also 40-fach schnellere Abzehrung.
Copyright: | © TK Verlag - Fachverlag für Kreislaufwirtschaft |
Quelle: | Band 4 (2010) (September 2010) |
Seiten: | 22 |
Preis: | € 0,00 |
Autor: | Dr. Wolfgang Spiegel Thomas Herzog Dipl.-Ing. Marie Kaiser Dr.-Ing. Wolfgang Müller Dipl.-Geol. Werner Schmidl |
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